Chronische idiopathische 
                                            Lungenfibrose anhand von 5 
                                            Fallstudien
                                             
                                            
                                            
                                            von Christa Högger
                                            
                                            
                                            mit freundlicher Genehmigung des 
                                            Westie-Forums
                                            www.westieforum.de 
                                             
                                            
                                            
                                            Speiseröhrenuntersuchung beim Westie
                                            
                                            Nehmen Sie 
                                            an dieser Studie teil!
                                             
                                            
                                            
                                            
                                            FORUM für an LUNGENFIBROSE erkrankte 
                                            Hunde
                                            
                                             
                                            
                                            
                                            Bei der idiopathischen Lungenfibrose 
                                            (idiopathic pulmonary fibrosis, IPF) 
                                            handelt es sich um eine akut oder 
                                            chronisch verlaufende Erkrankung 
                                            unbekannter Genese. Von den Autoren 
                                            werden fünf an IPF erkrankte Hunde 
                                            vorgestellt. Hierbei handelt es sich 
                                            um eine sechsjährige 
                                            Schipperke-Hündin (Fall 
                                            1), zwei drei Jahre alte (Fall 
                                            2, Fall 
                                            5) sowie eine vier Jahre alte 
                                            (Fall 4) 
                                            Staffordshire Bullterrierhündin und 
                                            um einen dreijährigen 
                                            Bullterrrierrüden (Fall 
                                            3). Alle Tiere wurden 
                                            aufgrund progressiver chronischer 
                                            Dyspnoe vorgestellt.
                                            
                                            Die von den Besitzern beschriebenen 
                                            Symptome reichten von verminderter 
                                            Leistungsbereitschaft über 
                                            zyanotische Schleimhäute bei 
                                            Aufregung bis hin zu Synkopie und 
                                            Lethargie. Lediglich ein Tier (Fall 
                                            4) litt vorberichtlich unter 
                                            Husten. Bei der klinischen 
                                            Untersuchung der Hunde zeigte sich 
                                            vornehmlich eine zum Teil sowohl 
                                            inspiratorisch wie auch 
                                            exspiratorisch ausgeprägte Dyspnoe. 
                                            Zusätzlich zeigten sich beim Fall 3 
                                            zyanotische Schleimhäute. Dieses 
                                            Tier wies zudem eine leicht erhöhte 
                                            Körpertemperatur auf. Bei der 
                                            trachealen Palpation des auch an 
                                            Husten leidenden Patienten (Fall 
                                            4) konnte ein trockener 
                                            Husten leicht ausgelöst werden. 
                                            Während der Auskulation konnte in 
                                            variierenden Anteilen des 
                                            Lungenfeldes ein Knistern vernommen 
                                            werden.
                                            
                                            Röntgenologisch zeigte sich bei 
                                            allen Hunden eine über einzelne bis 
                                            alle Lungenlappen ausgeprägte, 
                                            gering bis hochgradige 
                                            interstitielle Lungenzeichnung mit 
                                            zum Teil bronchialer bis nodulärer 
                                            Tendenz. Anschließend wurde von 
                                            allen Tieren ein transtracheales 
                                            Aspirat sowie ein Fein-Nadel-Aspirat 
                                            gewonnen. Im transtrachealen Aspirat 
                                            konnten im Einzelfall (Fall 
                                            2) wenige Makrophagen und 
                                            alveoläre Zellen nachgewiesen 
                                            werden. Im Gegensatz zu allen 
                                            anderen Tieren konnten bei dieser 
                                            Hündin auch im Fein-Nadel-Aspirat 
                                            Makrophagen, Fibroblasten und 
                                            Epithelzell-Plaques gefunden werden. 
                                            Von allen Tieren wurden weiterhin 
                                            Blutbilder erstellt. Lediglich bei 
                                            zwei Tieren (Fall 
                                            2, Fall 
                                            5) konnte eine Polyzythämie 
                                            festgestellt werden (Fall 
                                            2:Hämatokrit 71%, Fall 
                                            5:Hämatokrit:72% [Referenz 
                                            Bereich:37 –55 %]). Bei einem 
                                            weiteren Tier (Fall 
                                            3) war eine leichte 
                                            Neutrophile vorhanden (12, 01 ×10 
                                            (9) /L [Referenz-Bereich:3, 0 –11, 5 
                                            × 10 (9) /L]) . Der zusätzlich 
                                            gemessene antinukleäre 
                                            Antikörper-Titer war bei allen 
                                            Tieren als negativ zu 
                                            interpretieren. Im Folgenden wurden 
                                            bei den Fällen 1 und 2 am geöffneten 
                                            Brustraum Lungenbiopsien zur 
                                            histologischen Untersuchung 
                                            entnommen. Bereits makroskopisch 
                                            erschien bei beiden Tieren das 
                                            Lungengewebe fibrös und die 
                                            Compliance herabgesetzt. Die 
                                            histopathologische Untersuchung 
                                            zeigte das Bild einer schweren, 
                                            fokal ausgedehnt bis diffusen, 
                                            subakut bis chronischen, 
                                            proliferativen interstitiellen 
                                            Pneumonie. Das histologische Bild 
                                            war gekennzeichnet durch gering- bis 
                                            mittelgradige Ansammlungen 
                                            verschiedener Entzündungszellen in 
                                            den verdickten Alveolarwänden. Die 
                                            alveolaren Makrophagen zeigten, 
                                            ebenso wie die Typ-II Pneumozyten 
                                            eine deutliche Proliferation.
                                            
                                            Flächenweise stellten sich die 
                                            Alveolen mit proteinreicher, 
                                            hyaliner Flüssigkeit gefüllt dar. 
                                            Weiterhin konnten gering- bis 
                                            mittelgradige multifokale alveoläre 
                                            Emphyseme sowie peribronchiale und 
                                            perivaskuläre Ödeme dargestellt 
                                            werden. Die um die terminalen 
                                            Bronchioli gelegene glatte 
                                            Muskulatur zeigte sich 
                                            hyperplastisch. Im Bereich der 
                                            Pleura zeigten sich zusätzlich 
                                            fibröse Bereiche. In diesen 
                                            Bereichen zeigten sich die Alveolen
                                            durch ausgereiftes, fibröses Gewebe 
                                            verlegt und infiltiert mit 
                                            lymphoplasmatischen 
                                            Entzündungszellen. Die verbliebenen 
                                            Bronchiolen erschienen kollabiert 
                                            und wiesen hyperplastische, oft 
                                            bizarr geformte Epithelzellen auf. 
                                            Die Pleura selbst wies subpleurale 
                                            Fibrosen und eine Hyperplasie der 
                                            Pleurazellen auf. Aufgrund der 
                                            schlechten Prognose wurden beide 
                                            Tiere auf Wunsch der Besitzer 
                                            euthanasiert. Im Fall 2 geschah dies 
                                            nach sechswöchigem Therapieversuch 
                                            mit Prednisolon und Colchicin. Eine 
                                            weitere Hündin (Fall 
                                            3) verstarb während der 
                                            Biopsieentnahme aufgrund eines 
                                            Herzstillstandes. Die Autopsie ergab 
                                            eine unvollständig retrahierte, 
                                            grau-rot gesprenkelte Lunge auf 
                                            deren Anschnitt wenig Schaum 
                                            austrat. Das Gewebe wies eine steife 
                                            Konsistenz auf.
                                            
                                            Die beiden letzten Tiere (Fall 
                                            4 und 5) 
                                            verstarben aufgrund der ausgeprägten 
                                            klinischen Beschwerden, bevor mit 
                                            Hilfe einer Biopsieentnahme die 
                                            weitere Diagnostik vorgenommen 
                                            werden konnte. Beide Tiere wurden 
                                            autopsiert. Die Lunge zeigte sich 
                                            makroskopisch in gleicher Weise 
                                            verändert wie die des Falles 3. 
                                            Histologisch zeigte sich bei den 
                                            Fällen 3, 4 und 5 ein den Fällen 1 
                                            und 2 entsprechendes Bild. Die bei 
                                            allen Tieren durchgeführten 
                                            Spezialfärbungen (Ziehl-Neelsen, 
                                            Gram) der histologischen Präparate 
                                            ließen keine Keime erkennen. Zur 
                                            Therapie der IPF werden 
                                            Kortikosteroide eingesetzt. Die 
                                            Autoren behandelten die hier 
                                            therapierten Tiere (Fall 
                                            2 und 4) 
                                            mit 2 mg Prednisolon/kg KGW 1 ×/d. 
                                            Diese Dosierung wurde im Zeitraum 
                                            von zwei Monaten auf die minimale 
                                            Dosis von 0,5 mg Prednisolon/kg KGW 
                                            1 ×/d heruntergefahren. Eine 
                                            therapeutische Wirkung ist vor allem 
                                            zu erwarten, wenn durch die 
                                            Anwesenheit von Neutrophilen und 
                                            Makrophagen noch aktive Prozesse im 
                                            erkrankten Gewebe angenommen werden 
                                            können. Unterbleibt eine 
                                            Verbesserung des klinischen Bildes 
                                            können antifibrotische oder 
                                            immunsuppressive Pharmaka wie 
                                            Colchicin, Penicillin oder 
                                            Cyclosporin eingesetzt werden. In 
                                            dieser Studie wurde mit einer 
                                            Dosierung von 0,03 mg Colchicin/kg 
                                            KGW 1 ×/d therapiert. Eine indiziert 
                                            erscheinende Sauerstoffzufuhr sollte 
                                            vermieden werden, da der 
                                            Typ-I-Pneumo-zyten-schädigende 
                                            Aspekt des Sauerstoffes in diesem 
                                            Falle überwiegt und es zur 
                                            Verstärkung der Lungenschädigung 
                                            kommen kann.
                                             
                                            
											 
                                             
                                             
                                              
                                             
                                             
                                            
                                            Weitere Informationen zur 
                                            Lungenfibrose finden Sie auf der 
                                            Seite
                                            
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